11 Fragen an Thelonious Herrmann von Stadtgeklimper
Auf der Ehrenstraße haben wir Thelonious Herrmann mit seinem Klavier getroffen und ihm bei einem Kölsch 11 Fragen über Köln, das Kölsch und sein Projekt Stadtgeklimper gestellt. Mit selbigen sorgt er Woche für Woche nicht nur auf den sozialen Netzwerken für Gänsehautmomente, sondern auch bei den Menschen vor Ort. Grund genug für uns, ihn in unsere Stimme für Köln Kampagne aufzunehmen. Was Thelonious auch nach seiner Weltreise mit dem Klavier wieder nach Köln gebracht hat, erfahrt ihr in unserem 11 Fragen an Thelonious Herrmann von Stadtgeklimper.
Seit ein paar Jahren bist du unter dem Namen Stadtgeklimper nicht nur in Köln, sondern in ganz Europa unterwegs. Magst du dich für alle, die dich noch nicht kennen, in zwei kurzen Sätzen vorstellen?
Wer sein Klavier liebt, der schiebt! Seitdem ich 16 Jahre alt bin, ziehe ich mit meinem mobilen Klavier durch die Kölner Straßen. Nach dem Abi habe ich mir dann einen Camper ausgebaut und bin mit dem Klavier durch 36 Länder gereist.
Wahrscheinlich hast du die Frage schon zigmal beantwortet, aber trotzdem müssen wir noch mal fragen: Was ist die Geschichte hinter deinem außergewöhnlichen Vornamen?
Tatsächlich bin ich nach dem Jazz-Pianisten Thelonious Monk benannt. Meine Eltern lieben seine Musik und fanden den Namen anscheinend auch sehr cool.
Du bist ja nicht nur mit deinem Klavier unterwegs, sondern studierst auch an der Musikhochschule hier in Köln, seit wann begleitet dich die Musik?
Die Musik begleitet mich, seitdem ich denken kann. Meine drei Schwestern haben alle ein Instrument gespielt und mit fünf Jahren habe ich dann meinen ersten Klavierunterricht erhalten.
Und wie kam es zu der Entscheidung, das Projekt Stadtgeklimper ins Leben zu rufen?
Gute Frage, ich denke ich wollte nicht immer nur für mich alleine üben, sondern die Musik auch mit anderen Menschen teilen. Musik verbindet.
Welcher war der bisher verrückteste Ort, an dem du gespielt hast?
Einer der verrücktesten Orte war in Kappadokien, in der Türkei. In dieser wunderschönen Mondlandschaft habe ich morgens zum Sonnenaufgang ein Konzert gespielt, während im Hintergrund die ersten Heißluftballons in den Himmel gestiegen sind.
An welchem außergewöhnlichen Ort würdest du gerne einmal spielen?
Nach meinem Studium hätte ich auf jeden Fall Lust, mitsamt Klavier einmal die Panamericana zu bereisen (von Alaska bis Feuerland). Schneller realisierbar ist wahrscheinlich erstmal, das Klavier auf ein kleines Boot zu packen und damit durch die Grachten von Amsterdam zu fahren.
Kannst du uns von einem deiner schönsten Erlebnisse berichten, die du mit deinem Klavier bisher erlebt hast?
Vor zwei Jahren bin ich mit dem Klavier durch Marokko gereist und habe einen Stopp in einem abgelegenen Wüstendorf gemacht. Die meisten Leute dort hatten noch nie ein Klavier gesehen und schnell war ich von neugierigen Kindern umgeben. Obwohl wir kein einziges Wort austauschen konnten, war es ein magischer Moment und die Musik hat eine Brücke gebaut.
Wenn du nur noch einen Song auf deinem Klavier spielen könntest, welchen würdest du wählen?
John Cage – 4´33
Nach einem erfolgreichen Tag am Klavier, wo genießt du dein Kölsch?
Am liebsten irgendwo draußen, im Grüngürtel oder am Rheinboulevard beim Sonnenuntergang. Ansonsten bin ich gerne im belgischen Viertel oder in der Südstadt unterwegs.
Wirst du das Projekt Stadtgeklimper weiter fortführen oder hast du schon neue Pläne?
Stadtgeklimper fängt für mich gerade erst so richtig an. Bald bin ich mit meinem Studium durch und ich kann mir nichts Schöneres vorstellen, als das Projekt weiter auszubauen und als Pianist viele Konzerte zu geben. Momentan arbeite ich an eigener Musik und habe vor ein paar Wochen die Zusage erhalten, dass ich in zwei Jahren in der Kölner Philharmonie spielen werde. Ich baue mir momentan ein gutes Team zusammen, um dann möglichst viele meiner verrückten Ideen schnell umsetzen zu können. Zum Beispiel arbeite ich gerade daran, eine Art Tiny-Desk-Konzertreihe auf die Straße zu bringen.
Deine Stimme für Köln: Was macht die Stadt für dich zu einem Zuhause?
Ich liebe das Gefühl, wenn man ein paar Wochen unterwegs war, dann über eine der Brücken nach Hause fährt und den Dom das erste Mal wieder sieht. Natürlich macht die Mentalität und Offenheit der Leute Köln zu einer ganz besonderen Stadt, aber das ist ja nichts Neues. Die Kölner finden immer einen Grund zum Feiern und es gibt wenige Städte, die über so ein großes Repertoire an eigenen Liedern verfügen. Dadurch, dass ich hier aufgewachsen bin, habe ich natürlich an jeder Ecke schöne Erinnerungen und nicht zuletzt machen auch meine Familie und Freunde diese Stadt zu einem Zuhause für mich.
Mehr von Thelonious und seinem musikalischen Projekt Stadtgeklimper findet ihr natürlich auch auf seinen Social-Media-Kanälen im Netz