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11 Fragen an DJ Densen über die Kölner Clubszene

DJ Densen ist gebürtiger Berliner, den es vor vielen Jahren nach Köln verschlagen hat. In der Szene hat er sich als DJ und Produzent einen Namen gemacht, veranstaltet Partyreihen im Club Subway und produziert Musik, die um die Welt geht. Wir haben uns mit ihm in seinem Wohnzimmer, dem Subway, getroffen und ein Gespräch über Köln, die Kölner Clubszene und seine Arbeit geführt.

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Wie hast du Köln kennen und lieben gelernt?

Mittlerweile lebe ich schon viele Jahre in Köln, aber ich bin zugezogen. Meine erste Erinnerung an Köln war ein Besuch im Palladium bei einem Jay-Z Konzert vor ungefähr 16 Jahren, ich hatte Freunde in Köln und war oft hier. Tatsächlich habe ich auch mit meiner alten Band mein erstes Konzert im Subway gespielt, auf einer Beatpackers Party. 2010 habe ich dann das erste Mal in Köln aufgelegt.

Inwiefern hat sich die Clubszene in Köln in den letzten 13 Jahren verändert?

Es sind natürlich viele Clubs nicht mehr da, die es früher gab und auch viele Partyreihen gibt es nicht mehr. Aber ich finde dennoch, dass es heute eine schöne bunte Mischung ist und dass es viele Sachen gibt, die Bestand haben und geblieben sind.

Du produziert in Köln Musik, die fernab von Köln sehr erfolgreich ist, in Köln aber kein Mainstream. Was macht das mit dir?

Ich finde es immer spannend, wenn man in Subkulturen stattfindet. Es gibt schon auch Leute, die das in Köln checken, was ich da mache. Aber es war jetzt immer so, vor allem wenn es um Musikproduktionen ging, dass ich mich einfach internationaler umgeschaut und mit Leuten aus anderen Ländern, besonders aus der Karibik, Musik gemacht habe. Es ist auf jeden Fall immer interessant.

Für mich ist es beispielsweise auch super, wenn ich wie letztes Jahr in London bin und auf einmal Leute das anders wertschätzen oder respektieren und verstanden haben, als es hier teilweise der Fall ist. Aber am Ende hat ja alles auch Vorteile.

Warum bleibst du der Kölner Clubszene treu?

Gerade wenn man in Szenen denkt, ist es in Köln sehr überschaubar. So kann man coole Veranstaltungen an den Start bringen, die schneller publik werden und eine Fanbase generieren können, als es vielleicht in Berlin der Fall wäre. In meiner Wahrnehmung ist Berlin sehr viel elektronischer geworden, Köln hat auch eine große Elektro-Szene, aber ich finde, dass sich hier noch besser das Gleichgewicht hält oder auch andere Sachen entstehen können, die in anderen Städten schwierig sind.

Was ist für dich typisch Kölsch?

Als Zugezogener glaube ich, dass die Rheinische Frohnatur kein Klischee ist. Ich hatte schon das Gefühl, dass wenn man von außerhalb in die Stadt kommt und in der Szene Fuß fassen will, es auf jeden Fall einfacher ist als in anderen Städten. Ich finde, dass die Kölnerinnen und Kölner sehr gelassen sind, man nimmt viele Dinge hin, über die sich andere vielleicht aufregen würden. Das ist für mich typisch Kölsch.

Welche Musik passt für dich am besten zu Kölsch?

Ich lege am liebsten Hip-Hop und Dancehall auf und ich finde, das passt auch am besten zu Kölsch.

Angenommen, du legst heute Abend auf: wann trinkst du dein erstes Kölsch?

Mein erstes Kölsch trinke ich, wenn ich gegen 22 Uhr in den Club komme und aufbaue, es ist für mich das ultimative Getränk, um in den Abend reinzukommen, zusammen mit einem einzigen Wodka-Shot mit der ganzen Crew.

Mit welchem Song bringst du die Leute im Club zum Tanzen?

Es gibt, glaube ich, nicht den einen Song. Jede Party oder jeder Abend kann sich anders gestalten, es ist die Kunst, dass man herausfindet, was funktioniert. Man probiert ein paar Sachen aus, aber es kommt immer auf den Abend an. Es gibt natürlich auch Abende, wo es von vornherein klar ist oder zum Beispiel sehr früh voll ist und man gar nicht so darauf achten muss, ob man den richtigen Song hat, sondern den richtigen Vibe kreiert.

Sehr klischeebehaftet, aber es stimmt schon, dass man beispielsweise auf einer Oldschool Hip-Hop Party anfangs R’n’B spielt und Leute anfangen zu tanzen.

Regelmäßig legt DJ Densen auch im Subway auf der Aachener Straße auf

Was wünschst du dir für die Kölner Clublandschaft?

Ich würde mir natürlich wünschen, wenn es neue Konzepte, neue Partys, vor allem auch neue Clubs und Venues geben würde, die man nutzen kann. Es würde mich freuen, wenn es noch bunter werden würde, was das Angebot angeht. Großes Thema, finde ich, sind immer Outdoor-Events im Sommer. Da fände ich es super, wenn es auch Flächen von der Stadt gäbe, die genutzt werden können und nicht nur für einzelne Großevents zur Verfügung stehen, sondern auch für kleinere Veranstaltungen.

Gerade in den letzten Jahren ist diese Thematik noch mal gewachsen, dass Leute draußen feiern wollen. Aber insgesamt muss ich sagen, dass für unsere Szene, die Musik, die ich mache und für die Sachen, die ich veranstalte, es schon jetzt ein schönes Programm und Angebote gibt.

Apropos Outdoor: wir erinnern uns da an eine Geschichte, die sich vor einigen Jahren an einer Kölner Tankstelle abgespielt hat…

Das war das Lohserampenfest. Da gab es einen Skatecontest mit Konzerten und Partys und da haben wir mehrere Jahre mit den Blitzbangers zusammen an der Tankstelle an der Neusser Straße aufgelegt und eine Party geschmissen. Relativ früh, von 18-22 Uhr, das war immer ein Highlight. Ist dann auch mal im Express gelandet.

Deine Stimme für Köln: was macht die Stadt für dich zu einem Zuhause?

Auf jeden Fall die Menschen, Freundinnen und Freude, Bekannte und die Szene. Auf jeden Fall auch Musik und viele Leute, mit denen ich Musik machen kann und Musik verbinde. Das macht es für mich zu einem Zuhause.

Ich bin in Berlin geboren und finde, dass Köln irgendwie die perfekte Mischung aus Großstadt und Kleinstadt ist. Man kann sich schnell herausziehen, wenn es einem zu viel wird. Das ist für mich etwas, was ich sehr schätze, dass man relativ leicht beide Seiten hat. Man kann seine Ruhe haben, ist aber auch schnell wieder im Trubel in der Stadt.

Danke für deine Zeit!

Ihr möchtet DJ Densen einmal live sehen? Dann schaut am besten auf seinem Instagram-Profil vorbei, hier findet ihr die aktuellen Dates. Zweimal im Monat legt er im Club Subway auf, aber er ist auch regelmäßig zu Gast im Bumann und Sohn und im Veedel Club.

Seine Musik könnt ihr natürlich auch auf Spotify hören.

Autor
Privatbrauerei Gaffel

Wir, die Privatbrauerei Gaffel, sind ein mittelständisches, familiengeführtes Unternehmen in vierter Generation. Als Produzent der Traditionsmarke Gaffel Kölsch und weiterer rheinischer Spezialitäten sind wir eng mit der Geschichte Kölns verbunden. Wir fühlen uns den sozialen und kulturellen Bereichen der Stadt verpflichtet und berichten hier in regelmäßigen Abständen über Themen, die uns beschäftigen. Prost zesamme.