11 Fragen an Bukahara
Sie selbst bezeichnen sich als die unbekannteste bekannte Band Deutschlands. Die Kölner Band Bukahara gibt es nun seit über 10 Jahren und sie füllen die größten Hallen Deutschlands uns stehen im Sommer auf Festivals wie dem Hurricane oder Southside auf den Mainstages. Wir konnten sie als neue Gesichter der Stimme für Köln Kampagne gewinnen und trafen Max und Soufian für ein kleines Interview, damit ihr sie einmal besser kennenlernen könnt.
Könnt ihr euch einmal in drei Sätzen vorstellen?
Wir sind Bukahara, uns gibt’s mittlerweile seit 13,14 Jahren. Wir haben uns alle beim Jazz Studium an der Kölner Musikhochschule kennengelernt. Wir spielen eine wüste Mischung aus verschiedenen Stilen, aber alles auf akustischen Instrumenten und auf die Frage, was wir eigentlich genau machen, haben wir bis heute keine Antwort gefunden, da muss man einfach mal selbst zum Konzert kommen!
Ihr kommt gebürtig nicht aus Köln, seid Köln aber weiterhin treu, warum?
Soufian: Wir sind in Köln geblieben, weil erstens sind wir als Band viel unterwegs und Köln ist die beste Stadt, um zurückzukommen. Du hast hier kein Moloch wie Berlin, alles ist hier ein bisschen kleiner und angenehmer. Trotzdem hat immer eine Kneipe um die Ecke auf und die ganzen Freunde sind hier. Diese Offenheit, die hier ich am Start ist, ich feier das immer noch und ich werde hier auch noch sehr lange bleiben.
Könnt ihr euch noch an euer erstes gemeinsames Kölsch erinnern?
Max: Ich habe das Gefühl, unser erstes Kölsch haben wir getrunken als wir uns in der Musikhochschule kennengelernt haben und dann direkt rausgegangen sind in den Park.
Soufian: Mittags 13 Uhr, Kurs vorbei, dann haben wir uns erst mal ein Kölsch geholt und in die Sonne gesetzt.
Wir haben ja auch schon gemeinsam das ein oder andere Kölsch im Gaffel am Dom getrunken. Was ist denn eigentlich euer Lieblingsessen im Brauhaus?
Max: Da wir beide kein Fleisch essen, ist das oft etwas schwierig, aber so ein Halver Hahn, eine leckere Forelle nach Hausfrauen Art oder einfach Bratkartoffeln mit Spinat gehen immer!
Nach mehr als 10 Jahren in Köln, dürft ihr euch ja laut eines ungeschriebenen Gesetzes auch Kölner nennen, aber feiert ihr eigentlich auch Karneval?
Max: Wenn wir da sind, feiern wir Karneval. Ist jetzt oft passiert, dass wir nicht da waren, weil wir auf Tour waren, aber sobald wir hier sind, kannst du es ja nicht nicht feiern.
Habt ihr denn dann auch einen Lieblingskarnevalssong?
Soufian: Mein Lieblingstier ist der Zapfhahn!
Max: Den müssen wir noch schreiben! Ich glaube, ich hab kein „das“ Lieblingslied, aber was ich immer geil fand, das haben wir dann lustigerweise auch mit Querbeat zusammen gemacht: Bunte Pyramiden, finde ich, ist ein super geiler Song.
Soufian: Ist das ein Karnevalssong?
Max: Wir bauen bunte Pyramiden und alle sollen sie sehen, das wird schon Karneval geschmettert.
Soufian: Ich hab keinen Lieblingskarnevalssong.
Max: Ich fand damals aber Et jitt kei Wood irgendwie ganz geil, als der rauskam zum Beispiel, die Hook fand ich geil.
Soufian: Stimmt.
Ihr habt über die Jahre schon einige Konzerte in Köln gespielt. Gibt es davon ein Erlebnis, was euch besonders im Kopf geblieben ist?
Soufian: Ich glaube, gerade in Köln ist eigentlich alles ein Erlebnis geblieben. Wir haben ja hier angefangen als Band, unser erstes Konzert war in der Barracuda Bar, so winzig klein.
Max: Das war auch unser erstes Konzert zu viert.
Soufian: Und dann war so jedes Mal eins weiter drüber. Dann war es im Stadtgarten, GLORIA, Live Music Hall, bis dann irgendwann zum Palladium und es war jedes Mal für uns super spannend, weil natürlich unsere ganzen Freunde und Familien gekommen sind. Deswegen ist Köln bis heute auf jeder Tour unser absolutes Highlight.
Ich glaube, am krassesten war das ausverkaufte Palladium. Ich weiß, dass wir die nächste Nacht gar nicht geschlafen haben, weil wir so aufgekratzt waren, weil es so mega geil war, dass so viele Leute da waren. In Köln ist eigentlich jedes Konzert super special.
Gibt es irgendeine Location in Köln, wo ihr gerne mal spielen würdet, welches keine klassische Konzertlocation ist?
Soufian: Wir haben mal in der Philharmonie gespielt, das war ganz spannend. Was wär denn noch geil?
Max: Man könnte man so ein Straßenbahn-Konzert machen, ein Waggon als Konzertlocation.
Soufian: Ich hätte Bock auf ein fettes Open-Air in der Stadt. Wir spielen dieses Jahr noch zwei Konzerte an der Südbrücke, aber auch so mitten in der Stadt am Heumarkt zum Beispiel, das haben wir noch nicht gemacht, da hätte ich mal richtig Bock drauf, offen für alle, das fände ich mal richtig geil.
Euer nächstes Konzert in Köln findet an der Südbrücke statt, wie sehr freut ihr euch drauf?
Max: Wir haben da bisher noch nie gespielt, aber die Location ist ja ziemlich schön. Vor allem haben wir richtig Bock mal in Köln ein Open-Air zu spielen in so einer Größe. Wir hatten noch keinen Tales of the Tides Tourstop in Köln und Open-Air ist einfach immer super geil!
Soufian: Das wird der perfekte Sommerabschluss, im besten Fall haben wir noch schönes Spätsommer Wetter. Das sind dann die zwei letzten Open-Air Termine des Sommers, wo man dann komplett abrockt und das ist immer was Besonderes. Ich freue mich da riesig drauf!
Im Februar erschien euer aktuelles Album Tales of the Tides. Wie fühlt sich das an, wenn so ein Album fertig ist und veröffentlicht wird?
Soufian: Also, erst mal ist das eine absolute Erleichterung. Ich habe vorletztes Jahr angefangen dafür zu schreiben und du bist dann anderthalb Jahre immer mehr unter Strom, weil die Deadlines kommen und so weiter. Ich hab dann logischerweise auch immer krasse Selbstzweifel, du schreibst dann irgendwelche Songs und weißt nicht, ob die dann nachher funktionieren. Bis zur letzten Minute geht’s dann noch drum: kann man den Mix nochmal ändern, kann man einen Teil kürzen? Und dann ist es raus und du kannst nichts mehr machen und das ist eigentlich immer der geilste Moment. Weil dann ist es draußen in der Welt und dann bist du nicht mehr verantwortlich dafür, quasi wie eine Geburt, die auch mit den ein oder anderen Schmerzen verbunden ist.
Jetzt gerade bekommen wir auch richtig schönes Feedback, richtig persönliches auch zum Teil.
Soufian
Jetzt gerade bekommen wir auch richtig schönes Feedback, richtig persönliches auch zum Teil. Beispielsweise eine junge Mutter, die das Album im Kreißsaal gehört hat und dann denkst du dir so, ok, macht auch alles Sinn dann, dass man so eine super lange Zeit komplett gestresst ist und arbeitet.
Max: Und abgesehen davon, dass es erleichternd ist, dass man es dann irgendwann auf die Reise schickt, ist es in diesem Fall auch nach meinem Gefühl so, dass wir es mit dem Album geschafft haben alle Fragezeichen zu beseitigen. Also das heißt, selbst wenn man jetzt nochmal reingehen würde, gibt’s gerade nichts, was ich an dem Album nochmal ändern wollte. Es gibt nichts, was einen stört oder nervt, weil wir uns wirklich einfach so viel Zeit genommen haben und es bis ins Detail ausgereift ist.
Ihr beherrscht beide diverse Instrumente. Gibt ein Instrument, was ihr nicht beherrscht, es aber gerne würdet?
Max: Bei mir ist es definitiv Klavier, ich würde super gerne Klavier spielen können und ich kann einfach nicht Klavier spielen, weil ich meine Finger nicht unabhängig voneinander bewegen kann.
Soufian: Sehr gute Voraussetzung, um Berufsmusiker zu werden!
Max: Das ist seit jeher wirklich der Pain, warum es mit dem Klavier nicht klappt. Ich hab auch mal irgendwann richtig viel geübt, hab sogar ein Vordiplom in Klavier, aber ich kann’s einfach nicht.
Soufian: Im Endeffekt wär’s geil, einfach alle Instrumente spielen zu können. Wenn ich eine Aufnahme mache und hätte gerne so eine chinesische Zitter mit drin, dann würde ich super gerne diese Zitter einfach besorgen und dann auch spielen können. Aber man kann mittlerweile ja auch super viel mit Software und Libraries machen, das ist ganz geil, weil, man muss nicht extra ein Instrument lernen, um es zu benutzen. Ey, natürlich würde ich super gerne geil Kontrabass spielen können, was ich nicht kann oder einfach alles. Jedes Instrument, was man spielen kann, ist einfach geil!
Hier sind einfach alle Leute, die mir wichtig sind. Abgesehen davon freue ich mich jedes Mal, wenn ich von einer Tour zurückkomme
Soufian
Deine Stimme für Köln: was macht Köln für euch zu einem Zuhause?
Soufian: Ganz klar: erst mal machen die Menschen die Stadt zu unserem Zuhause. Wir wohnen mittlerweile hier alle im gleichen Veedel, eigentlich auch die ganze Crew unserer Band, zwei meiner Schwestern wohnen mittlerweile in Köln mit ihren Kiddies. Hier sind einfach alle Leute, die mir wichtig sind. Abgesehen davon freue ich mich jedes Mal, wenn ich von einer Tour zurückkomme, über die Deutzer Brücke fahre und den Dom sehe.
Irgendwie ist es entspannt, du wirst nicht belagert und lernst trotzdem neue Leute und geile Kneipen kennen. Ich hatte jetzt neulich eine Freundin aus Berlin hier, die war zum ersten Mal in Köln und sie kam an und meinte: „Ich hab das Gefühl gehabt, dass hier alle in mich verliebt waren.“ Ich glaube, weil sie einfach nicht gewohnt war, dass man einfach irgendwo steht und Leute mit einem quatschen und irgendwie gut drauf sind. Je älter ich werde und je mehr wir rumkommen, desto mehr feier ich das. Das ist jetzt nicht so dahergesagt, sondern Köln ist tatsächlich meine absolute Lieblingsstadt.
Max: Boom!
Danke für eure Zeit und das wunderbare Interview, wir sehen uns dann spätestens an der Südbrücke wieder!
Bukahara spielen am 31. August und 1. September 2023 zwei Konzerte an der Südbrücke in Köln. Beide Termine sind bereits restlos ausverkauft.