Ein Update von der Müllfalle im Rhein
Im vergangenen September durften wir euch das neue Projekt des Kölner Müllsammel-Vereins K.R.A.K.E e.V. vorstellen: die erste Müllfalle deutschlandweit, platziert linksrheinisch, im Norden der Zoobrücke. Wie die Müllfalle im Rhein, genannt RheinKrake, genau funktioniert, hatten wir euch damals bereits erklärt. In der Zwischenzeit ist allerdings einiges an Wasser und damit auch Müll den Rhein heruntergeflossen, weswegen wir euch ein kleines Update geben möchten.
207 Kilogramm Müll in der RheinKrake bis Ende 2022
Die RheinKrake kann nur den Müll aus dem Rhein einfangen, der an der Oberfläche schwimmt. Wie ihr euch vielleicht denken könnt, handelt es sich dabei vor allem um leichte Gegenstände. Trotzdem konnte K.R.A.K.E e.V. zwischen Ende September und Ende Dezember 2022 ganze 207 Kilogramm Müll mithilfe der Müllfalle aus dem Rhein entfernen.
Anhand dieser Daten ist es leicht, sich noch einmal zu vorbildlichen, wie viel Müll tatsächlich im Rhein schwimmt. Denn mit ihrer Größe deckt die RheinKrake nur ca. 1% der Flussbreite an ihrer Position nördlich der Zoobrücke ab. Gleichzeitig gibt es aber auch noch sehr viel Müll, der nicht von der Müllfalle erfasst werden kann, da er unter der Wasseroberfläche im Rhein treibt.
Funktionierende Musikbox aus dem Rhein gefischt
Der Großteil des Mülls, den die RheinKrake fängt, ist Plastik, beispielsweise Plastikflaschen, Folien und Styropor. Doch es landen auch immer mal wieder kuriose Fundstücke in der Müllfalle. So konnte das Team von K.R.A.K.E e.V. eine Bluetooth Musikbox einer bekannten Marke aus dem Rhein entfernen, die zwar schon mit Algen überzogen war, jedoch noch funktionierte.
Gleichzeitig wird bei der Analyse der Fundstücke auch immer wieder deutlich, wie wenig unsere Gesellschaft über die Folgen manch einer Handlung nachdenkt. An Neujahr befanden sich nämlich über 1800 Silvesterraketen in der RheinKrake.
Auswertung der gesammelten Daten mit der Universität Bonn
Von Beginn an wird das Projekt RheinKrake von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Universität Bonn unterstützt. Nach der EU Joint List of Litter Categories wird der gesammelte Müll sortiert und dokumentiert. Somit kann die Arbeit der Müllfalle auch wissenschaftlich ausgewertet, mit anderen Daten verglichen und etwaige globale Zusammenhänge untersucht werden.
Damit noch bessere Daten geliefert werden können, soll die RheinKrake noch in diesem Jahr mit einer elektronischen Sensorik ausgestattet werden. Weitere Müllfallen von K.R.A.K.E e.V. sind aktuell nicht geplant, da Kapazitäten fehlen. Jedoch stellt der Verein sehr gerne sein Know-how interessierten Kommunen und Vereinen zur Verfügung, die auch eine Müllfalle bauen möchten.
Selbst Müllsammeln mit K.R.A.K.E e.V.
Ihr wisst bestimmt schon, dass der Verein nicht nur Müll aus dem Rhein fischt, sondern auch regelmäßig unsere Umwelt an Land von Müll befreit. Diese Müllsammel-Aktionen finden regelmäßig statt. Wer mitarbeiten will, ist stets willkommen. Die genauen Daten könnt ihr stets der Website von K.R.A.K.E e.V. entnehmen.
Das gemeinsame Müllsammeln tut nicht nur unserer Umwelt gut, sondern macht auch viel Spaß und für eine Erfrischung zwischendurch ist von unserer Seite aus natürlich auch gesorgt.
Falls ihr euch weiter über die Arbeit von K.R.A.K.E e.V. und der RheinKrake informieren möchtet, können wir euch die jeweiligen Instagram-Accounts nur ans Herz legen. Vielleicht sehen wir uns ja bei der nächsten Müllsammel-Aktion. Wir freuen uns, wenn noch mehr Menschen den Verein und seine Arbeit tatkräftig unterstützen.
Fotos © Simon Taal