Die Welt trinkt eine Sprache. Kölsch.
In Köln wird Kölsch gesprochen und weil die Sprache so gut mundet, heißt auch die heimische Biersorte so. Kölsch stammt also aus Köln, das mit seiner über 2000-jährigen Geschichte die älteste deutsche Großstadt ist. Der Name Köln geht auf das römische Wort Colonia zurück. Das Kölner Wahrzeichen ist neben dem Kölsch der Kölner Dom. Die Kathedrale ist der weltweit größte Kirchenbau der Gotik.
Inhaltsverzeichnis
- Kölsch ist die einzige Sprache, die auch getrunken werden kann
- Kölsch-Kultur ist einzigartig Köbes
- Braukunst nach dem deutschen Reinheitsgebot
- Kölsch-Kultur will gelebt werden
- Gaffel ist ein Name mit Geschichte
Kölsch ist die einzige Sprache, die auch getrunken werden kann
In Köln wird sowohl Kölsch gesprochen als auch getrunken. Das ist einzigartig in der Welt. Eine Sprache, die gleichzeitig ein Bier bezeichnet. Kölsch ist aber nicht irgendeine der vielen deutschen Bierstile.
Die obergärige Spezialität steht unter besonderem Schutz. Denn Kölsch ist auch eine Herkunftsbezeichnung. Kölsch darf nur von Kölner Brauereien gebraut werden und ist gesetzlich von der EU geschützt. It’s only real if it’s from Cologne! Brauereien, die außerhalb Kölns ein Bier nach der Kölsch-Konvention brauen, dürfen es nicht Kölsch nennen.
Gaffel ist das Kölsch, das in der rheinischen Gastronomie am beliebtesten ist. Jedes dritte gezapfte Kölsch ist ein Gaffel und wird von der Familienbrauerei Becker in der vierten Generation gebraut. Auch im Handel zählt Gaffel zu den führenden Brauereien. Zudem ist Gaffel Botschafter der Kölner Bierkultur. Fast in allen Kontinenten wird Gaffel Kölsch getrunken.
Kölsch-Kultur ist einzigartig Köbes
Köbes (Kellner), Zappes (Zapfer), Stange (Kölschglas) und viele Begriffe mehr prägen die Kölsch-Kultur. Sie ist ebenfalls ganz besonders und fest mit der Stadt verbunden. Die Tradition der altkölnischen Weetschaff ist bis heute erhalten geblieben und wird nach wie vor geschätzt. Nicht nur im Brauhaus, sondern auch im Veedels-Eck und sogar in der Szene-Kneipe.
Wer die besondere Kölner Atmosphäre genießen will, geht ins Gaffel am Dom. Dort wurde das traditionelle Brauhaus neu interpretiert und modern umgesetzt. Das freitägliche Mitsingkonzert von Björn Heuser ist weit über die Grenzen der Stadt hinaus Kult. Brings-Brauhaus-Rock ist sowohl für das Gaffel am Dom als auch für die Band ein Höhepunkt. Gut 250 Veranstaltungen finden im Jahr statt. Die FC-Fans treffen sich im Gaffel am Dom, um gemeinsam ins Stadion zu gehen oder beim Gastroviewing die FC-Auswärtsspiele im TV mit Südkurven-Feeling zu genießen. Natürlich ist auch der Karneval dort zu Hause. Die besten Fastelovend-Partys finden im Gaffel am Dom statt.
Braukunst nach dem deutschen Reinheitsgebot
Wir brauen natürlich nach dem deutschen Reinheitsgebot. Demnach dürfen nur die Zutaten Hopfen, Malz, Hefe und Wasser eingesetzt werden. Zudem beachten wir die Brauvorschriften der Kölsch-Konvention, die für Kölschbrauer verbindlich sind und von den Behörden regelmäßig geprüft werden. Demnach muss ein Kölsch obergärig, hell, filtriert, wenig vollmundig (süß) oder malzig sowie hopfenbetont sein. Es darf ausschließlich in Köln gebraut werden. Ausgenommen sind Brauereien, die die Bezeichnung Kölsch bereits vor Inkrafttreten der Kölsch-Konvention (1986) geführt hatten.
Kölsch-Kultur will gelebt werden
Frisches Kölsch wird traditionell bei einer Trinktemperatur von 6-8 °C serviert. Gaffel Kölsch schmeckt am besten, wenn es in zwei Zügen gezapft wird. Für bessere Schaumeigenschaften hält der Zappes ein zuvor mit kaltem Wasser gespültes Kölschglas schräg zum Zapfhahn und lässt die Flüssigkeit an der Glaswand entlanglaufen, bis die Krone den oberen Rand erreicht. Wenn der Schaum sich nach einem Augenblick gesetzt hat, gießt er nach, damit sich eine schöne, feste Krone bildet. In der Kölsch Konvention wurde gesetzlich festgelegt, dass das Bier nur in der klassischen Kölsch-Stange mit einer Füllhöhe von 0,2l serviert werden darf.
Gaffel ist ein Name mit Geschichte
Der Name Gaffel erinnert an eine gute alte rheinische Tradition. Die Gaffeln waren im Mittelalter die Parteien der Zünfte, in denen jeder Handwerker registriert sein musste. Sie wurden so genannt, weil sie bei ihren Treffen vornehm mit einer dreizackigen Gabel aßen, auf Kölsch hieß die „Gaffel“. Zu der Zeit war es noch üblich, mit den Fingern zu essen.
Mit der friedlichen Revolution vom 29. September 1396 stellten nicht mehr die alt eingesessenen Familien, die Patrizier, die Mehrheit im Rat der Stadt Köln, sondern die Vertreter der 22 Gaffeln. Der sogenannte Verbundbrief, die kölsche Stadtverfassung, hatte fast 400 Jahre Gültigkeit. Erst als am 6. Oktober 1794 die französischen Truppen von Napoleon die Stadt besetzten, wurde die Verfassung abgesetzt.